Hauptnavigation überspringen

Fliegen mit Behinderung oder eingeschränkter Mobilität – Infos zur barrierefreien Flugreise nach Mallorca

Fliegen mit Behinderung: Touristin wartet am Flughafen aufs Boarding.

Der schnellste Weg nach Mallorca ist sicher mit dem Flugzeug. Hoch über den Wolken den Ausblick genießen und sorglos in den Sitz zurücklehnen – so sollte eine Flugreise für alle ablaufen. Menschen mit eingeschränkter Mobilität können dank einiger Unterstützungsmöglichkeiten Barrieren beim Fliegen überwinden und so ihr Urlaubsziel schnell und stressfrei erreichen. Wir informieren, wie Sie bereits bei der Flugbuchung wichtige Voraussetzungen für einen barrierefreien Flug schaffen können und welche Services Ihnen am Flughafen und im Flugzeug zur Verfügung stehen.

Inhaltsverzeichnis

Barrierefrei fliegen: Welche Regelungen gelten in der EU?

Wenn Sie innerhalb Europas eine Flugreise mit Rollstuhl planen oder wegen einer Einschränkung auf Unterstützung angewiesen sind, bieten Ihnen Fluggesellschaften und Flughäfen verschiedene Services an. Diese sind kostenfrei und ganz auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Unter anderem gehören dazu Servicestellen für Menschen mit Behinderung am Flughafen sowie Hilfestellungen bei der Abfertigung und beim Ein- und Aussteigen in das bzw. aus dem Flugzeug.

Die Unterstützungsangebote stehen für alle Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätsgraden bereit. International werden diese Grade durch die folgenden Abkürzungen gekennzeichnet:

  • WCHR/WCHS: körperliche Gehbehinderung mit zeitweiser Rollstuhlnutzung
  • WCHC: körperliche Gehbehinderung mit dauerhafter Rollstuhlnutzung
  • DPNA: Orientierungsschwierigkeiten, kognitive oder psychische Beeinträchtigung
  • BLND: Sehschwäche und Blindheit
  • DEAF: Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit

Fliegen mit Behinderung: Was muss ich bei der Buchung beachten?

Das Reiseziel und der Reisezeitraum stehen fest? Dann können Sie jetzt erst einmal ganz normal den Flug buchen. Personen, die einen Schwerbehindertenausweis besitzen, können dabei kostenlos einen Sitzplatz reservieren. Außerdem haben Sie in jedem Fall die Option, einen Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit zu buchen. Dafür müssen Sie allerdings mit einem Aufpreis rechnen.

Sobald Sie eine Buchungsnummer haben, können Sie bei der Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter Ihren Unterstützungsbedarf anmelden. Übermitteln Sie dazu alle wichtigen Informationen, die dem Flughafen und der Fluggesellschaft dabei helfen, sich optimal auf Ihre Bedürfnisse vorzubereiten, wie zum Beispiel:

  • ob Sie mit einem Rollstuhl fliegen,
  • ob Sie für längere Wege am Flughafen Unterstützung benötigen,
  • ob Sie Treppen steigen können,
  • welches (medizinische) Handgepäck Sie mitnehmen müssen,
  • ob Sie an Bord des Flugzeugs Hilfe benötigen,
  • ob Sie mit einem Assistenzhund reisen.

Wenn Sie Unterstützung auf Ihrer Flugreise in Anspruch nehmen möchten, müssen Sie das bis spätestens 48 Stunden vor dem Abflug anmelden. Damit am Tag der Reise alles reibungslos verläuft, sollten Sie sich die Anmeldung schriftlich bestätigen lassen.

Fliegen mit Rollstuhl: Mann wird in einem Rollstuhl ins Flugzeug gebracht.

Flugreise mit Rollstuhl vorbereiten

Ein manueller Rollstuhl wird von Fluggesellschaften in der Regel problemlos transportiert. Geben Sie dazu bereits bei der Buchung die Maße und das Gewicht des Rollstuhls an, damit die Gesellschaft dies einplanen kann.

Transport eines elektrischen Rollstuhls

Auch die Mitnahme eines elektrischen Rollstuhls ist in den meisten Fällen möglich, wenn der Rollstuhl diese Voraussetzungen erfüllt:

  • Der Elektrorollstuhl besitzt eine Trocken- oder Gelbatterie.
  • Die Kabelanschlüsse sind abgeklemmt und die Batteriepole isoliert.
  • Die Batterie ist sicher auf dem Rollstuhl fixiert.

Elektrische Rollstühle, die diese Eigenschaften nicht erfüllen, können aus Sicherheitsgründen nicht im Flugzeug transportiert werden. Wenn Sie einen Elektrorollstuhl mit in den Urlaub nehmen möchten, sollten Sie die Fluggesellschaft rechtzeitig über die Größe, das Gewicht und die oben genannten sicherheitsrelevanten Eigenschaften informieren.

Flug mit Begleitpersonen buchen

Wenn Sie einen Schwerbehindertenausweis besitzen, in dem das Merkzeichen B eingetragen ist, haben Sie die Berechtigung, eine Begleitperson auf Ihrer Flugreise mitzunehmen. Die Bedingungen für die Mitnahme können sich je nach Fluggesellschaft unterscheiden. Bei einigen Anbietern kann die Begleitperson kostenlos mitreisen, bei anderen zahlt sie einen ermäßigten Preis. Informieren Sie sich am besten bereits vor der Flugbuchung über die jeweiligen Bedingungen und wählen Sie anschließend das passende Angebot für sich aus.

Tipp: Wenn Sie bei der Buchung Ihrer Reise auf Fragen zum Fliegen mit Rollstuhl, zur Barrierefreiheit oder zu Unterstützungsangeboten stoßen, können Sie sich an den Mobilitäts-/Betreuungsservice der jeweiligen Fluggesellschaft oder des Flughafens wenden. Diese erreichen Sie in der Regel über eine Hotline.

Barrierefrei fliegen: Welche Unterstützungsangebote gibt es am Flughafen?

Der Tag der Reise steht an und die Aufregung steigt, denn die mallorquinische Sonne und das Meer warten auf Sie. Damit Sie in Ruhe einchecken, Ihr Gepäck aufgeben und vor dem Flug noch einmal entspannen können, sollten Sie mindestens zwei Stunden vor dem Abflug am Flughafen sein. Für eine bequeme Anreise mit dem Auto stehen Ihnen üblicherweise Behindertenparkplätze vor Ort zur Verfügung. Mit dem europäischen Parkausweis können Sie dort kostenfrei parken.

Am Flughafen gibt es mehrere Anlaufstellen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. An den Servicestellen können Sie sich kostenfrei einen Rollstuhl für Ihren Aufenthalt am Flughafen ausleihen. Außerdem gibt es häufig auch Rufsäulen, über die Sie Hilfe anfordern können. Für den Check-in stehen oft barrierefreie Schalter zur Verfügung. Wenn Sie angemeldet haben, dass Sie durch den Flughafen begleitet werden möchten, können Sie sich an einen der ausgewiesenen Pick-Up-Punkte begeben. Von dort holt Sie der Mobilitätsservice des Flughafens ab.

Betreuungsangebote am Flughafen

  • Sie können durch die Sicherheitskontrolle bis zum Flugzeug begleitet werden. Am Zielflughafen werden Sie bei Bedarf für die Weiterreise zur Taxi- oder Busstation geführt.
  • Sie erhalten Hilfe beim Einsteigen in das und Aussteigen aus dem Flugzeug sowie beim Umsetzen vom Rollstuhl in den Flugzeugsitz. Zudem dürfen Sie zuerst ins Flugzeug einsteigen, um in Ruhe Ihren Sitzplatz einzunehmen, und verlassen das Flugzeug als letzte Person.
  • Sie erhalten Unterstützung beim Umgang mit Ihrem Gepäck. Nach der Ankunft am Zielflughafen steht Ihnen der Flughafenservice auch beim Verladen des Gepäcks zur Seite.
  • Bei einem Zwischenstopp holt Sie Personal des Mobilitätsservice am Flugzeug ab und bringt Sie zum Gate für den Weiterflug, bei Bedarf mit einem Flughafenrollstuhl.
 Flugreise mit Rollstuhl: Rollstühle warten beim Aussteigen am Flugzeug.

Flugreise mit Rollstuhl, Begleitperson, Assistenzhund: Welche Hilfestellungen gibt es im Flugzeug?

Auch im Flugzeug gibt es für Sie einige Unterstützungsmöglichkeiten, die Ihnen das Fliegen mit Behinderung so angenehm wie möglich gestalten sollen. Dazu gehören diese Angebote:

  • Die Fluggesellschaft transportiert kostenfrei medizinische Geräte und bis zu zwei Mobilitätshilfen (z. B. (Elektro-)Rollstuhl) pro Person. Wenn Sie medizinische Geräte während des Flugs benötigen, können Sie diese als Handgepäck anmelden. Lassen Sie sich dafür am besten ein Attest darüber ausstellen, dass Sie die Geräte zwingend benötigen.
  • Alle relevanten Informationen über den Flug werden in einer für Sie zugänglichen Form bereitgestellt.
  • Das Flugpersonal begleitet Sie bei Bedarf zur Bordtoilette. Auf Langstreckenflügen steht dafür häufig ein Bordrollstuhl zur Verfügung. Wenn Sie einen Bordrollstuhl benötigen, müssen Sie das beim Check-in anmelden.
  • Anerkannte Assistenz- und Begleithunde können Sie in der Passagierkabine mitnehmen, wenn Sie sie bei der Buchung anmelden. In der Regel sollten die Hunde dafür im Fußraum reisen können und während des Flugs angeleint sein. Die Regelungen können sich je nach Fluggesellschaft unterscheiden. Informieren Sie sich daher vor der Reise unbedingt über die individuellen Bestimmungen.

Tipp: Wenn Sie auf Ihrer Flugreise einmal nicht mit dem Unterstützungsangebot zufrieden sind, können Sie sich an die Fluggesellschaft oder den Flughafen wenden, um eine Lösung für Ihre Situation zu finden. Sollten Sie dabei keine Einigung finden, können Sie sich bei der Beschwerdestelle des Luftfahrt-Bundesamts melden.

Fazit: So gelingt die barrierefreie Flugreise

Ist die Mallorca-Reise vorbereitet, das Flugticket bereit und sind die Koffer gepackt, kann der Urlaub beginnen. Damit Sie sich bereits auf der Flugreise entspannt auf den Urlaub einstimmen können, stehen Ihnen Flughafen-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter für eine barrierefreie Reise zur Seite. Am Flughafen können Sie nach vorheriger Anmeldung Unterstützung mit Ihrem Gepäck, bei der Sicherheitskontrolle oder beim Transfer zum Flugzeug erhalten. Im Flugzeug können Sie alle Hilfsmittel mitführen, die Sie für eine angenehme Reise benötigen. Auf der Insel angekommen, erwartet Sie dann das traumhafte Wetter und die idyllische Natur Mallorcas.

 

Quellen: